1. Finanzrepression und was Sie dagegen tun können
Niedrige Zinsen, Steuern und steigende Inflation führen dazu, dass Sie als Anleger schleichend enteignet werden. Doch Sie können sich wehren – und real verdienen!
Da viele Anlagen nicht mehr das bringen, was Inflation und Steuern auffressen, sind negative Realzinsen die Folge.
Dadurch werden Sie als Sparer an der Entschuldung der Staaten beteiligt! - Und zwar an den Schulden, die durch die Eurokrise entstanden sind und noch weiter entstehen werden.
In diesem kurzen Film, sehen Sie, welche Auswirkung es hat, wenn Ihre Zinsen von Steuern und Inflation aufgefressen werden. Wie sich Ihr Kapital innerhalb 10 Jahren halbiert.
Und gerade bei Ihrer Altersvorsorge haut das so richtig rein.
Auch wohlhabendere Bürger kann die von Familienministerin Ursula von der Leyen bei Geringverdienern befürchtete Altersarmut daher durchaus treffen. Denn gerade auf die Ersparnisse, mit denen sich viele in Sicherheit wiegen, schlagen die Niedrigzinsen voll durch. Das betrifft vor allem Lebensversicherungen, Sparkonten und Anleihen.
Was sind die Gegenmittel – wie können Sie sich wehren?
a. Schwellenländer-Anleihen
Auch wenn Schwellenländer derzeit langsamer wachsen als in den letzten Jahren, sie bleiben der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Sie müssen jedoch keine Aktien kaufen, um mitzuverdienen.
Anleihen der Schwellenländer bieten überdurchschnittliche Renditen bei unterdurchschnittlichen Anlagerisiko, so die Société Générale.
Zum einen bieten die Anleihen der Schwellenländer im Schnitt etwa sieben Prozent Rendite. Zum anderen erwarten die Analysten zusätzliche Kursgewinne, weil immer mehr Europäer und Amerikaner Geld in diese lukrativen Anleihen stecken. „Viele Emerging-Market-Währungen sind inzwischen unterbewertet“, erklären die Analysten. Die Geldflut der US-Zentralbank werde die Währungen der Schwellenländer nach oben treiben. Das würde für ausländische Anleger Währungsgewinne bedeuten – also einen Zusatzturbo.
b. Hochzins-Anleihen
Die meisten Staats- und Unternehmensanleihen sind aktuell aufgrund der niedrigen Renditen nicht mehr attraktiv. Wesentlich höhere Erträge können Sie im Bereich der hochverzinslichen Anleihen erzielen, für die man aber eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen muss.
Die sogenannten Risikoanleihen locken mit Megarenditen und in den letzten Monaten gab es noch ordentlich Kursgewinne oben drauf. Dazu müssen Sie allerdings auch eine gehörige Portion Risikobereitschaft mitbringen.
Wer eine breitere Diversifikation und ein aktives Fondsmanagement sucht, greift zu klassischen Fonds.
c. Anleihen mittelständischer Unternehmen
Da es bei Unternehmensanleihen von großen Unternehmen kaum noch was zu holen gibt, sollten Sie sich mal die Anleihen von kleineren, mittelständischen Unternehmen genauer anschauen. Sicherlich steigt auch hier das Risiko, je kleiner das Unternehmen – aber auch eine gesunde Streuung reduziert wieder die Risiken.
Neben einem gründlichen Studium der Emissionsprospekte sollte man dann auch ein Auge drauf haben, um sich rechtzeitig von schlecht laufenden Anleihen zu trennen.
d. Dividendenaktien
Anteile an gesunden Unternehmen sind nicht nur gute Substanzwerte, sondern wenn man sich Aktien mit guten Dividendenzahlungen raussucht, liegt man bei den Ausschüttungen weit über Staatsanleihen großer Länder. Und selbst wenn der Aktienkurs während der Investitionsdauer kräftig schwankt, ist bei soliden Unternehmen die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie als Anleger früher oder später ihren Einstiegskurs wiedersehen – und zwischendurch ordentlich Dividenden kassieren.
Das bedeutet: Wenn eine Aktie sechs Prozent Dividendenrendite bringt (und die Ausschüttung auch verlässlich halten kann), erschüttern 20 Prozent Kursverlust nicht, da die Dividende binnen drei Jahren den Kursverlust wieder einspielt.
Und wer vor der aufwendigen Suche nach den besten Einzeltiteln zurückschreckt, kauft einfach einen bewährten Fonds mit Schwerpunkt Dividendenaktien.
e. Vermögensverwalter-Fonds
Die Königsklasse für alle, die die Entscheidung, wann welche Anleihe, wann welche Aktie zu kaufen oder abzustoßen ist, bzw. wann welcher Markt gerade lukrativ ist oder aber auch kriselt, nicht selbst treffen wollen – sind Vermögensverwalter-Fonds.
Wenn Sie also von den aktuellen Gegenmitteln gegen die Eurokrise (also Schwellenländer Anleihen, Hochzinsanleihen, Anleihen mittelständischer Unternehmen, Dividendenaktien) profitieren, das Risiko jedoch durch Streuung und aktivem Management reduziert haben möchten, dann kommen Sie an Vermögensverwalter-Fonds nicht vorbei.
Ein eigens entwickeltes Risikomodell sorgt bei den meisten Vermögensverwalter-Fonds dafür, das die Kurse der Fonds kaum stärker schwanken als ein reines Staatsanleihenportfolio.
2. Kunden von Lebensversicherungen werden um ihr Geld gebracht
Die Bundesregierung hat den deutschen Lebensversicherern zugestanden, dass sie ihre Kunden künftig nicht mehr die Bewertungsreserven in der Überschussbeteiligung auszahlen müssen. Dies ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass Sie als Kunde einer Lebensversicherung immer weiter benachteiligt werden!
Mit Wirkung zum 21. Dezember 2012 verschlechtern sich erneut die Rahmenbedingungen für Ihre klassische Lebensversicherung. Die Kundengelder kommen nicht zur Auszahlung, sondern werden bei den Versicherern gebunkert. Dies führt dazu, dass Sie als Versicherter bei der Auszahlung ab dem Jahr 2013 weniger Kapital bekommen könnten als geplant.
Nach Schätzungen der Versicherungsunternehmen kann diese Differenz bis zu 10% betragen.
Beispiel: Konnten Sie nach alter Rechtslage im nächsten Jahr mit einer Ablaufleistung von 100.000 € rechnen, so werden Sie nach neuer Rechtslage voraussichtlich nur noch ca. 90.000 € erhalten.
Besonders betroffen sind von dieser Änderung Policen, die in den nächsten 12 Monaten auslaufen bzw. bei denen eine Kündigung ohnehin geplant war. Jetzt kann der Zeitpunkt der Kündigung durchaus zu einigen Tausend Euro mehr Auszahlung führen.
Entscheidend ist allerdings der konkrete Einzelfall!
Zur Prüfung, ob sich für Sie eine Kündigung tatsächlich so „kurz vor Schluss“ lohnt, fordern Sie am besten von Ihrem Versicherer eine Prognose der Ablaufleistung unter Berücksichtigung der Änderungen des Versicherungsvertragsgesetzes an.
Leider bleibt es nicht bei dem Wegfall der Bewertungsreserven aufgrund des Gesetzesbeschlusses. Denn es kommen weitere Einschnitte hinzu. Dazu meldet die Alte Leipziger am Montag, den 26.11.12, dass sie ihre Überschüsse um 0,5 % senkt. Mit diesem Schritt passe man die Beteiligung der Kunden an die Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt an, begründet der Versicherer diesen Schritt. Experten gehen davon aus, dass weitere Versicherer folgen werden. Was nichts anderes bedeutet, dass Sie als Lebensversicherungskunde auch in Zukunft mit weiteren Einschnitten leben müssen.
Übrigens: Von dieser Änderung sind nur klassische Kapitallebensversicherungen betroffen. Britische Policen oder Fondspolicen bleiben von dieser Änderung unberührt.
3. Kritik an Riester-Versicherungen
Erneut schlechte Noten für Riester-Versicherungen
Die Kritik an Riester-Renten der Versicherer reißt nicht ab. Nur fünf von 29 untersuchten Riester-Versicherungen sind „gut“. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift „Finanztest“.
Die Qualität der Riester-Versicherungen schwankt sehr stark. Bei dem aktuellen Test von klassischen Riester-Rentenversicherungen hat die Stiftung Warentest nur fünf von 29 Angeboten mit „Gut“ bewertet.
Die garantierte Mindestrente fällt bei günstigen Angeboten knapp 17 Prozent besser aus, als bei ungünstigen, erklärte die Stiftung Warentest. Erwirtschaftete Überschüsse der Versicherer könnten die garantierte Rente zwar noch steigern, doch die seien ungewiss. Kunden könnten sich nicht darauf verlassen.
Bei einem 37-jährigen Musterkunden, der 30 Jahre 1200 Euro jährlich einzahlt, hat der schlechteste Anbieter eine garantierte Monatsrente von 138 Euro geboten. Der Beste lag immerhin bei 161 Euro, dies entspricht einer Verzinsung von rund 1,6% p.A., also noch unterhalb dem Garantiezins einer LV und kann somit kein sinnvoller Beitrag für Ihre Ruhestandsplanung sein.
Doch es geht auch anders - So gibt es zum Beispiel auch Riester-Anbieter, die über vermögensverwaltende Anlagekonzepte zum einen nachhaltig höhere Renditen erwirtschaften, zum anderen die Entnahme der Rente nicht durch eine Verrentung in einer Rentenversicherung erfolgt. Sondern hier bleibt das Kapital bis zum 85. Lebensjahr im Kapitalmarkt investiert und wird durch die Vermögensverwalter weiter gemanagt, was deutlich höhere Erträge zur Folge hat.
5. Schlusszitat
Reich zu sein hat seine Vorteile. Man hat zwar oft genug versucht, das Gegenteil zu beweisen, doch so recht gelungen ist dies nie.
Galbraith